Diese Studie behandelt den Kampf um Qingdao/China, die einzige mit Waffengewalt geführte Auseinandersetzung des Ersten Weltkrieges in Ostasien. Sie leistet damit einen Beitrag, um die weite geographische Ausdehnung dieses Krieges stärker ins Bewusstsein zu bringen, und zeigt darüber hinaus, welche Auswirkungen der deutsch-japanische Konflikt um das Pachtgebiet für die weitere Geschichte Ostasiens, insbesondere diejenige Koreas, Chinas und Japans, nach sich zog. Während des Ersten Weltkrieges wurden nicht nur in Europa als Hauptkriegsschauplatz, sondern auch in Afrika, Asien und im Pazifik zahlreiche Konflikte ausgetragen. Dennoch konzentriert sich die Forschung über den Ersten Weltkrieg bislang vor allem auf die Kriege und Schlachten in Europa und Afrika, während das Kriegsgeschehen in Asien und im Pazifik eher am Rande verbleibt. Daraus resultierend wird der Krieg in Qingdao durchweg als ein sekundäres Phänomen nach dem Kriegsausbruch in Europa oder auch als Folge der diplomatischen Isolierung Deutschlands in Ostasien nach dem Russisch-Japanischen Krieg 1905 eingeschätzt. Selbstverständlich kann nicht geleugnet werden, dass die Kernursachen des Ersten Weltkriegs in der politischen Konstellation Europas lagen. Auch nicht, dass daraus größere und kleinere Auseinandersetzungen außerhalb Europas hervorgehen konnten. Dennoch sollte der Erste Weltkrieg noch stärker hinsichtlich seiner Folgen, namentlich der weltgeschichtlichen Umwälzungen, die er nach sich zog, untersucht werden. Betrachtet man die geographische Positionierung und militärische Schlagkraft der beteiligten Mächte in Ostasien, so war der Ausgang des Kampfes um Qingdao bereits von vorn herein abzusehen. Es ist aber dennoch zu bemerken, dass dieser Konflikt den direkten Krieg der Mittelmächte, vor allem Deutschland und Österreich-Ungarn, gegen die Alliierten, England, Russland und Frankreich, in Ostasien reflektierte. Der Kampf um Qingdao fand nach dem Ersten Weltkrieg seinen Niederschlag im Vertrag von Versailles. Durch seinen auf dem chinesischen Festland über die Deutschen errungenen Sieg sowie die Einnahme deutscher Kolonien im Pazifik gewann Japan den unbestrittenen Status einer Siegermacht. Darüber hinaus hatte Japan eine entscheidende Voraussetzung geschaffen, um seine Macht über die chinesische Provinz Schandong und das weitere Landesinnere hin auszudehnen und letztlich die Vorherrschaft über die gesamte ostasiatische Region zu erlangen. Der Kampf um Qingdao kündigte mithin die spätere unglückliche Geschichte Ostasiens an. Anlässlich des hundertsten Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges soll daher dieser Konflikt nicht nur als ein Krieg in Ostasien, sondern auch als internationer Krieg im weltgeschichtlichen Sinne neu betrachtet werden.
I. 들어가기
II. 제 1차 세계대전 이전의 독일의 동아시아 정책
1. 독일의 동아시아 탐사와 교주만 점령 (1840-1898)
2. 러일전쟁과 독일의 동아시아 정책 (1899-1914)
III. 제 1차 세계대전의 발발과 칭다오 전투
IV. 나가기
IV. 맺는 말