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KCI등재 학술저널

뉘른베르크와 아우크스부르크 평화축제(Friedensfest)

Die Friedensfeste in Nürnberg und Augsburg während der Frühen Neuzeit:

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Aus Anlass des Westfälischen Friedens im Jahre 1648 sowie des Nürnberger Exekutionstages von 1649/50 fanden prächtige Friedensfeste in vielen Reichsstädten des Heiligen Römischen Reiches nacheinander statt, um das seit langem ersehnte Ende des verheerenden Dreissigjährigen Krieges zu feiern. Unter den vielfältigen Friedensfeiern zählten zu prunkhaften Hoffesten des Barockstils vor allem die Nürnberger Friedensfeste von 1649/50, die von den am u.a. zur Demobilmachung der Truppen abgehaltenen Exekutionstag teilnehmenden Generälen organisiert wurden. Der schwedische Generalissimus Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken und der Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee Ottavio Piccolomini konkurrierten miteinander nicht mehr um Sieg im Krieg, sondern um Veranstaltung des prächtigeren Festes. Die Teilnehmer an den Nürnberger Friedensfesten, die sich als Übergangsriten vom Krieg zum Frieden interpretieren lassen, versuchten sowohl durch verschiedene Umkehrritualien den Krieg symbolisch zu zähmen, als auch durch ausgiebige Mähler und Austausch von Gaben die Versöhnung zwischen ehemaligen Feinden zu inszenieren. In mehrerer Hinsicht unterschied sich das Augsburger Friedensfest vom Nürnberger Pendant: Während dieser in erster Linie der Selbstinszenierung der weltlichen Herrscher diente, wurde jener von Anfang an als eine religiöse Feier der evangelischen Kirche zelebriert. Zum Unterschied von Einmaligkeit der Nürnberger Feste wurde die Gedächtnisfeier in Augsburg ab 1650 jedes Jahr am 8. August veranstaltet, um ein traumatisches Ereignis in der Geschichte des Augsburger Luthertums, d.h. das Verbot aller evangelischen Religionsausübung sowie die Ausweisung der evangelischen Pfarrer aus der Stadt am 8. August 1629 dem Restitutionsedikt gemäß, nicht zu vergessen. Für die Protestanten in Augsburg war das Friedensfest als ‘ein recht heiliges Fest’ der Erinnerungsort par excellence, der über den Horizont des Dreissigjährigen Krieges hinausging und sich auf die langfristige Reformationsgeschichte bezog. Deshalb konnte es kaum Einheit unter den Bürgern in der bikonfessionellen Stadt wie Augsburg stiften, weil die Lutheraner durch das Festhalten der Erinnerung an die religiöse Verfolgung im Krieg ihre konfessionelle Identität vor schädlichen Auswirkungen der Parität zu bewahren versuchten. Der Beispielfall von Augsburg zeugt also davon, dass das Friedensfest nicht nur gesellschaftlich-kultureller Integration, sondern auch gesellschaftlich-kultureller Differenzierung diente.

I. 들어가며

II. 뉘른베르크 평화축제

III. 아우크스부르크 평화축제

IV. 나오며

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