Die kommunale Leistungsverwaltung, die sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte und das Aufgabenspektrum der Städte vervielfachte, hat nicht nur die Entwicklung der industriezeitlichen Städte maßgeblich beeinflußt, sondern sie bildet auch die Wurzel der modernen kommunalen Selbstverwaltung. Das Modell der deutschen kommunalen Selbstverwaltung war so erfolgreich, daß die ausländischen Beobachter sie im frühen 20. Jahrhunderts als vorbildlich einschätzten. Insbesondere wurde die Rolle der Bürgermeister in der Kommunalverwaltung beachtet. Es gab die großen Bürgermeister - E. Zweigert(Essen), W. Schmieding(Dortmund), etc -, die bekannt und ehrwürdig waren. Gerade in Hinblick auf die Position der koreanischen Bürgermeister in der kommunalen Selbstverwaltung, die erst im Jahr 1995 eingeführt wurde, sind die Bürgermeister der deutschen kommunalen Selbstverwaltung m der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für die Betrachtung folgender Fragen interessant. Wie konnten die großen Bürgermeister für ihre Städte so große Beiträge leisten, und warum waren ihre Fähigkeiten weithin anerkannt? Zeitgenössische englische Beobachter begründen dies mit ihren besonderen verwaltungsjuristischen Fachkenntnissen der Bürgermeister und damit, daß sie als die am höchsten besoldete Kommunalverwaltungsfachleute sämtliche Zuständigkeiten vollständig auf sich vereinigten (R. H. Tawney / W. H. Dawson). Sind diese genannten Bedingungen allerdings tatsächlich hinreichend, um das Phänomen der großen Bürgenneister zu erklären? Im II. Abschnitt werden die Karrieren der vorbildlichen deutschen Bürgenneister dargestellt. Der III. Abschnitt behandelt mit der Städteordnung für die Rheinprovinz vom 1856 den kommunalrechtlichen Rahmen, der als Musterbeispiel des Typus der Bürgenneisterverfassung gilt. Diese Kommunalverfassung wird im allgemeinen wegen der auf die Person des Bürgenneisters konzentrierte Entscheidungs- und Ausführungsbefugnisse gerühmt. Diese Ansicht ist allerdings kritisch zu hinterfragen. Im IV. Abschnitt wird die Stadt Essen, worin die Städteordnung für die Rheinprovinz vom 1856 in Kraft geblieben war, als Beispiel angeführt. Obwohl die Bürgenneister der Stadt Essen besoldete Verwaltungbeamte mit professionellen Fähigkeiten waren, wurden nur einige von ihnen ehrwürdig und berühmt, andere hingegen nicht. Zwar waren die berühmten Bürgenneister in der Regel Juristen oder Rechtskundige, die zuvor als Beigeordnete oder Bürgenneister in anderen Gemeinden tätig gewesen waren. Solche Karrieren waren jedoch typisch für die deutschen Bürgenneister des 19. Jahrhunderts, so daß diesem Umstand keine entscheidende Bedeutung für den Werdegang gerade der berühmten Bürgermeister zugemessen kann. Aufgrund ihrer Wiederwahl konnten die berühmten Bürgenneister in einer Stadt über zwölf Jahre oder gar lebenslang wirken. Während ihrer vergleichsweise langen Amtstätigkeit konnten sie den Aufgabenbereich der städtischen Verwaltung fortlaufend ausweiten. Dieses führte wiederum dazu, daß sie mehr im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit standen als andere Bürgenneister, die untätig blieben. Die großen Bürgenneister unterschieden sich nach meinen Feststellungen von ihren Amtskollegen ferner dadurch, daß sie einen höheren Verdienst erzielten. Um eine lange Amtstätigkeit eines Bürgenneister sicherzustellen, war die Herstellung und fortlauf ende Pflege der Beziehungen zur Stadtverordnetenversammlung unentbehrlich. In semer Funktion als Staatsbeamter und Vertreter der Stadtvenvaltung konnte der Bürgenneister mit der Unterstützung durch die Beigeordneten und Kommunalbeamten seine Befugnisse ausüben. Di
Ⅰ. 서론
Ⅱ. 대도시 시장들의 경력
Ⅲ. 라인 도시법(Städteordnung für die Rheinprovinz)을 통해 본 시장과 그 견제기구
Ⅳ. 사례연구: 에센(Essen)시의 시장들
Ⅴ. 결론