Der Beitrag beschäftigt sich mit der staatlichen Arbeitsmarktpolitik in der Demobilmachungszeit nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland. Dabei werden die arbeitsmarktpolitischen Regulierungsmaßnahmen des Demobilmachungsamtes(DMA) bei der Überleitung der Kriegswirtschaft in die Friedenswirtschaft untersucht, um zu zeigen, wie es in der revolutionären Umbruchsphase 1918/19 in Deutschland zu einem Durchbruch des arbeitsmarktpolitischen Staatsinterventionismus kam. In der Konstituierungsphase der Weimarer Republik nach dem Ersten Weltkrieg wurden zum Schutz der abhängigen Arbeitnehmer vor existenziellen Risiken der Arbeitslosigkeit Einrichtungen wie das staatliche Arbeitslosenunterstützungssystem, das umfassende öffentliche Arbeitsnachweiswesen und die finanziellen und organisatorischen Institutionen zur Arbeitsbeschaffung geschaffen. Dies bedeutet die endgültige Durchsetzung der einheitlichen staatlichen Arbeitsmarktpolitik in Deutschland, die mit den Regulierungsversuchen auf dem Arbeitsmarkt im Rahmen der Kriegswirtschaft eingeleitet worden war. Die These des Autors ist, daß nicht allein die gewaltigen Veränderungen m den Arbeitsmarktstrukturen im Zuge der kriegswirtschaftlichen Entwicklung, sondern vielmehr der Wandel in den Beziehungen der Arbeitsmarktparteien, der im Herbst 1918 mit dem Zusammenbruch des Wilhelminischen Deutschlands vollzogen wurde, die grundlegende Neuordnung der staatlichen Arbeitsmarktpolitik in den Anfangsjahren der Weimarer Republik zur Folge hatte. Die industriellen und gewerkschaftlichen Spitzenorganisationen vereinbarten mit der Unterzeichnung des sogenannten Zentralarbeitsgemeinschafts-Abkommens vom 15. November 1918 eine umfassende Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Sozial- und Wirtschaftspolitik und insbesondere ein gemeinsames Programm für die Übergangswirtschaft, dessen Kern die Errichtung des Demobilmachungsamtes war. Das DMA führte vielfältige und komplexe arbeitsmarktpolitische Maßnahmen durch, die kurzfristig auf die Stabilisierung der durch die Kriegsniederlage und die politischen Erschütterungen äußerst angespannten Arbeitsmarktlage und längerfristig auf die strukturelle Neuordnung der Arbeitsmarktverhältnisse abzielten. Die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen des DMA trugen entscheidend dazu bei, den gefährlichsten sozialen Sprengsatz in der deutschen Revolution 1918/19 zu entschärfen, indem sie zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit beitrugen. Hatte sich der arbeitsmarktpolitische Staatsinterventionismus in der Weimarer Republik aufgrund des Klassenkompromißes von Kapital und Arbeit 1918/19 herausgebildet, so bestand auch seine Hauptfuntkion darin, die antagonistischen Interessen von Kapital und Arbeit auf dem Arbeitmarkt durch Eingriffe und Vermittlungen des Staates zum Ausgleich zu bringen. In diesem ambivalenten Kompromißcharakter lagen letztlich auch die Möglichkeiten und die Grenzen des arbeitsmarktpolitischen Staatsinterventionismus in den zwanziger Jahren in Deutschland begründet.
Ⅰ. 머리말
Ⅱ. 제1차 세계대전기간 중 전후 노동시장정책에 대한 논의
Ⅲ. 1918년 11월 15일 중앙노사협의회 협약과 전시동원령해제부의 성립
Ⅳ. 바이마르 공화국 초기 중앙정부의 실업정책
Ⅴ. 맺음말
Zusammenfassung